Di. Mrz 19th, 2024

Frankfurt (ots)

Langfristig wird nur der stationäre Händler erfolgreich sein, der auch online gut wahrnehmbar ist. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie “Digitalisierung im deutschen Einzelhandel“, die das Immobilien-Beratungsunternehmen JLL zusammen mit der Digital-Beratung eStrategy Consulting erstellt hat. Denn bei immer mehr Sortimenten informieren sich Kunden im Vorfeld über das Internet, auch wenn sie letztlich nicht über den Onlinehandel, sondern stationär kaufen wollen. In der “Customer Journey”, den einzelnen Stufen der Kaufentscheidung, liege der Fokus mittlerweile zunächst auf dem Produkt und erst im zweiten Schritt gehe es um den jeweiligen Händler. Auch im Geschäft selbst hätten sich die Kundenerwartungen spürbar verändert, analysiert die Studie und überrascht mit einer Erkenntnis: Kaufhäuser sind mit Blick auf die Digitalisierung bereits gut aufgestellt.

Verändertes Kaufverhalten fordert auch vom stationären Handel digitale Elemente

Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany: “Die Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns haben die Digitalisierung im Handel zusätzlich beschleunigt. Damit verbunden ist aber nicht nur ein Anstieg des Umsatzanteils des E-Commerce, sondern vielmehr ein generell verändertes Kaufverhalten der Konsumenten, das den stationären Handel genauso betrifft. Langfristig erfolgreich wird also nur sein, wer Digitalisierung als Teil der Kaufentscheidung einplant und für eine entsprechende Sichtbarkeit weit über das eigene Ladenlokal hinaus erzeugt.”

JLL und eStrategy Consulting haben für die Erhebung 755 Geschäfte in zwölf Einkaufsstraßen der Big 7 untersucht und dabei alle Phasen der für den stationären Point of Sale (POS) relevanten Kunden berücksichtigt. Insgesamt wurden 45 Kriterien definiert, um vier Bereiche zu bewerten und einen digitalen Reifegrad zu ermitteln: die Online-Sichtbarkeit des Geschäfts und seiner Sortimente, Omnichannel-Funktionen wie zum Beispiel Click & Collect, die digital unterstützte Kundenerfahrung am POS sowie die digital getriebene Kundenbindung am POS. “Dafür haben die Geschäfte digital, aber auch analog besucht, um die real vorhandenen Features zu testen und dieselben Erfahrungen wie die Konsumenten im Geschäft zu erleben”, erläutert Thomas Natkowski, Geschäftsführer bei eStrategy Consulting, die Methodik der Untersuchung.

Kaufhäuser stehen mit Onlinesichtbarkeit und Omnichannel-Funktionen an der Spitze

Die Analyse einzelner Branchen zeigt, dass vor allem die Kaufhäuser (5,4 von 10 möglichen Punkten) und der Elektronikhandel (4,6) ihre Hausaufgaben bereits vergleichsweise gut gemacht haben, während das Segment Kleidung & Accessoires (3,7) und der Lebensmittelhandel (3,6) noch über einen relativ geringen digitalen Reifegrad verfügt. “Im Vergleich zu anderen Branchen schneiden Kaufhäuser bei der Onlinesichtbarkeit (7,6), aber auch bei den Omnichannel-Funktionen (6,0) sowie der Kundenbindung (5,6) gut ab.

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Laura Jahn

Von Laura

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