Do. Mrz 28th, 2024
Mitreisende griffen am Mittwoch (22. Mai) in zwei Fällen ein, in denen DB-Personal in der S-Bahn bzw. in einer Regionalbahn körperlich attackiert wurde. In beiden Fällen verliefen die Vorfälle - Dank der gezeigten Zivilcourage - glimpflich.
München (ots) –

Mitreisende griffen am Mittwoch (22. Mai) in zwei Fällen ein, in denen DB-Personal in der S-Bahn bzw. in einer Regionalbahn körperlich attackiert wurde. In beiden Fällen verliefen die Vorfälle – Dank der gezeigten Zivilcourage – glimpflich.

In einem Regionalzug von Kaufering in Richtung Geltendorf kam es gegen 19:40 Uhr zu einem körperlichen Übergriff auf eine Zugbegleiterin. Unmittelbar vor dem Betriebshalt des RE 62772 am Bahnhof Geltendorf sollte ein 21-jähriger Deutscher von der Zugbegleiterin aufgrund seines äußerst aggressiver Verhaltens ihr und gegenüber Mitreisenden von der Weiterfahrt ausgeschlossen werden. Bereits beim Zustieg in Kaufering hatte sich der junge Mann gewaltsam, begleitet von obszönen Beleidigungen gegen die Schaffnerin, Zutritt in die Regionalbahn verschafft. Als der Kauferinger die 54-jährige DB-Mitarbeiterin nach der Abfahrt Richtung Geltendorf körperlich bedrängte, rief sie um Hilfe. Drei Mitglieder einer Reisegruppe und einem Ehepaar gelang es gemeinsam den Angreifer von der 54jährigen Zugschaffnerin wegzuziehen. Als der Aggressor einer zu Hilfe gekommenen 55-Jährigen aus dem Landkreis Ostallgäu mit der Faust ins Gesicht schlug, wurde er von den Helfern zu Boden gerungen und dort bis zum Zughalt in Geltendorf und dem Eintreffen alarmierter Beamter der Bayerischen Landespolizei festgehalten. Von den Einsatzkräften wurde er gefesselt und zwangsweise aus dem Zug verbracht. Bei der gemeinsamen Verbringung zum Einsatzfahrzeug durch Landes- und Bundespolizeibeamte versuchte der 21-Jährige mehrmals gezielt gegen die Einsatzkräfte zu treten. Dabei wurde ein Landespolizist am Bein getroffen, er blieb unverletzt. In einem Streifenfahrzeug der Bundespolizei spuckte der junge Mann um sich, aufgrund dessen ihm von den Beamten eine Spuckschutzhaube aufgesetzt wurde. Die Zugbegleiterin blieb äußerlich unverletzt, beendet jedoch in Geltendorf ihren Dienst und wurde von einem DB-Mitarbeiter betreut. Die ins Gesicht geschlagene Ostallgäuerin verzichtete auf eine sofortige medizinische Behandlung, wird sich jedoch heute gegebenenfalls selbständig zum Arzt begeben. Erste Ermittlungen ergaben, dass der 21-Jährige seit 2012 bereits mehrmals im Bereich der Drogenkriminalität auffällig geworden war. Er gilt als psychisch auffällig und war in diesem Zusammenhang von seinen Eltern als vermisst gemeldet worden. Unter ärztlicher Begleitung und Sicherung durch Beamte der Landespolizei wurde der Kauferinger in eine psychiatrische Klinik in Landsberg am Lech verbracht. Gegen ihn ermittelt die Bundespolizei wegen Körperverletzung und Beleidigung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

In einer S-Bahn (S6, Richtung Ostbahnhof) kam es kurz vor 7 Uhr nach dem Halt am Karlsplatz (Stachus) zu einer körperlichen Attacke gegen DB-Mitarbeiter. Ein 31-jähriger Deutscher fuhr schlafend in der S-Bahn Eine Streife der Deutsche Bahn Sicherheit weckte den Aubinger und forderte den Fahrscheinlosen auf, seine Füße von der Sitzbank zu nehmen. Daraufhin soll der gebürtige Türke unvermittelt aufgesprungen sein und einen 27-jährigen Kontrolleur zu Boden gerungen haben. Des Weiteren soll sich der Angreifer auf die Beine des Geschädigten gesetzt und ihm mehrfach Schläge an- und mit dem Tode bedroht haben. Bislang unbekannte Reisende mischten sich ein und sollen die beiden getrennt haben, indem sie den 31-Jährigen von dem 27-Jährigen zogen. Eine Streife der Bundespolizei, die sich des Vorfalles am S-Bahnhaltepunkt Marienplatz angenommen hatte, konnte bei der Durchsuchung des Aubingers ein sogenanntes Cuttermesser auffinden. Der DB-Mitarbeiter erlitt vermutlich durch einen Faustschlag, Schmerzen im Gesicht, benötigte jedoch keine unmittelbare ärztliche Hilfe. Gegen den 31-Jahrigen ermittelt die Bundespolizei nun wegen Körperverletzung und Leistungserschleichung. Nach Abschluss der strafprozessualen Maßnahmen wurde er auf dem Revier entlassen.

Die Münchner Bundespolizei dankt den couragierten Helfern für Ihr Einschreiten, mit dem sie eine weitere Eskalation und möglicherweise auch weitere Verletzungen der Angegriffenen verhinderten. Wer sich informieren möchte, wie man sich in ähnlichen Situationen richtig verhält, kann dies bei den Zivilcouragekursen der Aktion Münchner Fahrgäste erfahren. Beamte des Polizeipräsidiums München und der Münchner Bundespolizei führen in diesem Jahr noch zu nachstehenden Terminen Aktionen für Zivilcourage und Selbstsicherheit im Verkehrszentrum des Deutschen Museums, Halle 1, Haupteingang, Am Bavariapark 5, 80339 München an der Alten Messe/Theresienhöhe durch: Donnerstag, 27. Juni, 13 bis 17 Uhr Freitag, 19. Juli, 13 bis 17 Uhr Samstag, 10. August, 10 bis 14 Uhr Mittwoch, 4. September, 13 bis 17 Uhr Dienstag, 22. Oktober, 13 bis 17 Uhr Donnerstag, 7.November, 13 bis 17 Uhr Montag, 2.Dezember, 13 bis 17 Uhr Anmeldung und weitere Informationen telefonisch unter 0151/41919252 und im Internet unter www.fahrgaeste.de.

Rückfragen bitte an:

Wolfgang Hauner Bundespolizeiinspektion München Arnulfstraße 1 a – 80335 München Telefon: 089 515 550 215 E-Mail: bpoli.muenchen.oea@polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440 Streckenkilometern. Der räumliche Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München mit dem Bundespolizeirevier München Ost und Diensträumen in Pasing und Freising umfasst neben der Landeshauptstadt und dem Landkreis München die benachbarten Landkreise Dachau, Ebersberg, Fürstenfeldbruck, Starnberg, Erding und Freising. Sie finden uns im Münchner Hauptbahnhof unmittelbar neben Gleis 26. Telefonisch sind wir rund um die Uhr unter 089 / 515550 – 111 zu erreichen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bundespolizei.de oder oben genannter Kontaktadresse.

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