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Big-Mac-Index
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Big-Mac-Index im Januar 2016
Der Big-Mac-Index ist ein Indikator, der die Kaufkraft verschiedener Währungen anhand der Preise für einen Big Mac in verschiedenen Ländern vergleicht. Er wurde 1986 von der britischen Wochenzeitung The Economist erfunden, um einen leicht verständlichen Währungsvergleich auf Basis von Kaufkraftparitäten zu ermöglichen und Über- und Unterbewertungen einzelner Währungen zu zeigen. Seitdem wird er regelmäßig erhoben und auch in wissenschaftlichen Studien und Lehrbüchern zitiert.[1]

Dazu werden die Preise eines Big Macs, eines Cheeseburgers von McDonald’s, in den lokalen Währungen verschiedener Länder erhoben. Durch die Umrechnung der jeweiligen Währung zum aktuellen US-Dollar-Kurs wird die Kaufkraft der Währungen vereinfachend miteinander verglichen.[2]

Der Big Mac wird hier als ein einfacher Indikator für die Kaufkraft einer Währung herangezogen, weil es ihn in vielen Ländern der Welt in standardisierter Größe, Zusammensetzung und Qualität gibt. Hinter dem Währungsvergleich steht die Annahme, dass sich die Preise für ein identisches Gut auf lange Sicht in allen Ländern angleichen.[1]

Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte und Grundlagen
1.1 Gesetz der Preiseinheitlichkeit und Kaufkraftparität
1.2 Kaufkraftparitätischer Wechselkurs
2 Definition und Wesen des Big-Mac-Index
3 Internationaler Vergleich
4 Über-/Unterbewertung einer Währung
5 Kritische Betrachtung
6 Literatur
7 Weblinks
8 Einzelnachweise
Geschichte und Grundlagen
Entwickelt wurde der Index 1986 von der Volkswirtin Pamela Woodall, die damals als Korrespondentin für den Economist tätig war. 1993 wurde sie dort Wirtschaftsredakteurin und übernahm 2006 den Bereich Wirtschaft Asiens.[3][4]

Die Grundlage für den Kaufkraftvergleich der Währungen untereinander bietet eine der ältesten Betrachtungen der internationalen Makroökonomie: die Kaufkraftparität (KKP, englisch Purchasing power parity, PPP), die von David Ricardo und anderen britischen Ökonomen des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde.[5]

Ein Big Mac
Gesetz der Preiseinheitlichkeit und Kaufkraftparität
Die Grundlage für die Kaufkraftparitätentheorie bietet das Gesetz der Preiseinheitlichkeit. Es besagt, dass ein homogenes Gut in zwei Ländern keine Preisunterschiede aufweist, solange ein vollkommener Markt vorliegt. Dies setzt unter anderem voraus, dass zwischen den Ländern völliger Freihandel besteht und es keine Transaktionskosten (zum Beispiel in Form von Transport- und Versicherungskosten) gibt.[6]

Bei einem homogenen Gut, welches im Land 1 und im Land 2 nach Umrechnung mithilfe des jeweiligen Wechselkurses in einer einheitlichen Währung Preisdifferenzen aufweist, führt das Ausnutzen der Preisdifferenzen zwischen den Ländern (Arbitrage) zur Realisierung des Gesetzes der Preiseinheitlichkeit für homogene Güter.[6] Das heißt, dass die Güter in einem Land preisgünstiger eingekauft werden und in einem anderen Land gewinnmaximierend verkauft werden. Diese Arbitrage hat zur Folge, dass die Güter so lange in das Importland gewinnmaximierend verkauft werden, bis der Preis für diese Güter auf das tatsächliche Preisniveau des Exportlandes sinkt.

Übertragen auf einen Mehr-Güter-Fall spricht man von Kaufkraftparität, wenn die Kaufkraft zweier Währungen, gemessen anhand eines Index von verschiedenen Güterpreisen, gleich ist.[7]

Kaufkraftparitätischer Wechselkurs
Der kaufkraftparitätische Wechselkurs ist derjenige (hypothetische) Wechselkurs, zu dem die realen Preise der Güter in den zwei betrachteten Währungsräumen einem einheitlichen Preisniveau entsprechen.[8] Demzufolge sollte sich der tatsächliche Wechselkurs dem KKP-Kurs langfristig angleichen. Als Formel ausgedrückt bedeutet das:

{displaystyle P={frac {P^{*}}{W}}} P={frac {P^{*}}{W}},
wobei

{displaystyle P} P der Preis eines gegebenen Warenkorbes im Inland und
{displaystyle P^{*}} P^{*} der Preis des entsprechenden Warenkorbes im Ausland ist und
{displaystyle W} W der nominale Wechselkurs zwischen den zwei Ländern, ausgedrückt in {displaystyle {frac {text{Preis der inländischen Währung}}{text{Einheiten der ausländischen Währung}}}} {frac {{text{Preis der inländischen Währung}}}{{text{Einheiten der ausländischen Währung}}}}, ist.
Beispiel: Wenn ein Liter Coca-Cola in Europa durchschnittlich 2,50 Euro kostet und in den USA durchschnittlich 1,60 Dollar, so wäre die KKP für dieses homogene Gut zwischen Europa und den USA {displaystyle {frac {2{,}50}{1{,}60}}=1{,}5626} {frac {2{,}50}{1{,}60}}=1{,}5626. In Europa müssen 1,56 Euro bezahlt werden für jeden Dollar, der in den USA für einen Liter Coca-Cola ausgegeben wird, um die gleiche Quantität und Qualität dieses Getränks zu erhalten.[9]

Definition und Wesen des Big-Mac-Index
Im Fall des Big-Mac-Index’ besteht der Warenkorb nur aus einem einzigen Gut, das in über 140 Ländern erhältlich ist: dem Big Mac der Restaurantkette McDonald’s. Seit über 50 Jahren[10] besteht der Hamburger aufgrund strenger Auflagen durch Franchiseverträge international fast überall aus den gleichen Zutaten: Sesambrötchen, Rinderhackfleisch, Schmelzkäse, Salat, Gewürzgurken, Zwiebeln und Sauce.[11] Aus kulturellen Gründen werden in manchen Ländern andere Zutaten verwendet. In Indien z. B. stimmt der „Maharaja Mac“ zwar in der Form mit dem Big Mac überein, besteht aber unter anderem aus Sesambrötchen, gegrilltem Hühnerfleisch, Salat, Schmelzkäse und Janchi-Soße.

In der Studie des Economist werden die Preise für einen Big Mac in unterschiedlichen Ländern in der inländischen Währung erhoben und werden durch Umrechnung zum aktuellen Wechselkurs in US-Dollar vergleichbar gemacht.[12][13][14]

Der Big Mac könne zudem durch die Strategien von McDonald’s, Zutaten aus der Umgebung zu verwenden und namhafte Markenhersteller als Lieferanten zu gewinnen, die Inlandskaufkraft einer Volkswirtschaft wiedergeben.

Internationaler Vergleich
Big-Mac-Index verschiedener Länder (Stand Juli 2018)[15] Land Big-Mac-Preis in
US-Dolla

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