Fr. Mrz 29th, 2024

Tokio ist bekannt für seine besondere Vielfalt an Erotikläden, Bars und Clubs. Die neueste Attraktion und ein Sinnbild für den Wandel in der Gesellschaft, ist ein neues Café für Kunden, die sich mit einer Frau zusammen ausruhen oder kuscheln möchten, jedoch ohne dabei Sex zu haben. Im Jahr 2012 war Soineya das erste Café, dass das Geschäftsmodel „Kuscheln“ mit jungen Frauen anbot. Die Idee war ein voller Erfolg und deshalb sind heutzutage solche Cafés in vielen Ecken Japans anzutreffen. Einer der Erfolgsfaktoren ist zweifelsohne die Tatsache, dass man sich in seine eigene Fantasiewelt zurückziehen kann, denn den Fantasien sind in den Kuschel Cafés keine Grenzen gesetzt. So findet man auf der Liste der Angebote unter anderem die Option sich ins Gesicht schlagen zu lassen oder schlichtweg angestarrt zu werden. Preistechnisch ist das Ganze allerdings kein Schnäppchen. Eine Stunde Aufenthalt in der Fantasiewelt kosten durchschnittlich 9.000 Yen. Inkludiert in den Preis ist auch ein gemütliches Doppelbett, welches mit ausgestopften Tieren, herzförmigen Kissen, wolkenförmigen Lampen und Zubehör für Schlaflieder dekoriert ist. Aber auch modische Fantasien werden erfüllt. Der Kunde ist König und somit wird von den Frauen getragen, was verlangt wird. Das kann von Schuluniformen über Matrosenanzüge bis hin zum Sailor Moon Outfit alles beinhalten. Selbstverständlich kann man das Outfit auch zwischendurch wechseln. Allerdings kostet jeder einzelne Kostümwechsel den Kunden weitere 1.000 Yen.

 

Das gesamte Konzept wirft jedoch naturgemäß die Frage auf – was veranlasst Menschen sich für Geld Zuneigung zu kaufen? Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei den Kuschel Cafés nicht um eine moderne Version von Bordellen, denn dieses neue Geschäftsmodell wird ganz und gar nicht als Prostitution betrachtet. Daher kann es kaum überraschen, dass eine der beliebtesten Optionen darin besteht, dass japanische Männer mit dem Kopf auf dem Schoß der Frau einschlafen. Die Tatsache, dass die Kuschel Cafés besonders populär in Japan sind, ist auch kein Zufall. Japaner haben den Ruf, ob gerechtfertigt oder nicht, besonders hart zu arbeiten. Lange Stunden und kaum Urlaub gehören zur Norm. Es ist somit keine Überraschung, dass dieses Geschäftsmodell in Japan besonders beliebt zu sein scheint, wo übermäßige Arbeit dazu führt, dass Arbeitnehmer extremen Stress ausgesetzt sind und zunehmest erschöpft sind. Wer denkt dabei noch an Sex? Vielmehr möchte man sich geliebt fühlen. Nun mag man sich fragen, wofür man hierfür eine fremde Person benötigt, wenn Ehefrauen oder Freundinnen diese Ansprüche doch ebenso erfüllen könnten. Jedoch macht es der hektische Alltag, in Japan, immer schwieriger Beziehungen zu führen, oder aber auch jemanden kennenzulernen. Des Weiteren aber, und das ist vielleicht der wichtigste Aspekt der Kuschel Cafés, bieten selbige etwas, was eine Beziehung nicht bieten kann sind unter anderem automatenspielex.com/ und Mitgefühl sowie einhundertprozentige Zuwendung ohne jegliche Form von Argumenten und Verpflichtungen. Und dies scheint im 21. Jahrhundert, besonders für vielbeschäftigte Geschäftsmänner, immer wichtiger zu werden.

 

Noch scheint dies eine Idee für die japanische Gesellschaft zu sein, aber sollte auch unsere Gesellschaft sich weiter und weiter dem Leistungsdruck unterordnen, könnte die Kuschel Cafés zweifelsohne auch in Europa eine reale Alternative werden.

 

 

 

 

 

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