Di. Apr 23rd, 2024

Blutverdünner wie Phenprocoumon (Marcumar®, Falithrom®) können die Wirkung vieler anderer Medikamente beeinflussen. 2017 wies die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) darauf hin, dass es auch zwischen dem Schmerzmittel Tilidin und Phenprocoumon zu Wechselwirkungen kommen kann. In manchen Fällen wird die Gerinnung des Blutes viel stärker gehemmt, als erwünscht. Das kann unter anderem zu inneren Blutungen führen.

Wirkung im Einzelnen

Phenprocoumon hemmt die Wirkung von Vitamin K im Körper. Dieses Vitamin fördert normalerweise die Blutgerinnung. Bei einer Thrombose, einer Embolie oder nach einem Herzinfarkt kann es erforderlich sein, die Gerinnung des Blutes zu unterdrücken. Das Blut wird dünner und der Blutfluss wird besser.

Das Opioid Tilidin kommt in der Behandlung starker Schmerzen zum Einsatz. Zwar hat es selbst nur eine geringe Wirkung, wandelt sich aber in der Leber zu dem weitaus mächtigeren Metaboliten Nortilidin um.

Wechselwirkung zwischen Tilidin und Phenprocoumon

Bei Patienten, die sowohl Tilidin als auch Phenprocoumon einnehmen, kommt es mitunter zu einer viel stärkeren Hemmung der Blutgerinnung als erwünscht. Gemessen wird die Fließeigenschaft des Blutes mit der International Normalized Ratio (INR). Beim einem gesunden Menschen liegt der INR-Wert bei 1. Bei manchen Erkrankungen kann es erforderlich sein, den Wert auf 2 oder 3 zu erhöhen, das Blut also dünner zu machen. In Kombination mit dem Opioid kommt es aber bisweilen zu INR-Werten von 5 oder höher. Damit steigt die Gefahr für innere Blutungen. Wenn man das Schmerzmittel absetzt, normalisiert sich der Wert wieder. Ein Problem ist das für alle Patienten, die auf beide Medikamente angewiesen sind.

In der Leber sorgt das Enzym CYP 3A4 für den Abbau von Phenprocoumon. Genau dieses Enzym wird von dem Schmerzmittel gehemmt. Man nimmt an, dass hier der Grund für die Wechselwirkung liegen könnte. Eindeutige Belege für diese Annahme fehlen aber noch.

Alternativen

Wenn bei einem Patienten unter Tilidin und Phenprocoumon starke Schwankungen der INR-Werte auftreten, muss der behandelnde Arzt über Alternativen nachdenken. Möglich wäre entweder eine Anpassung der Dosis oder der Umstieg auf einen anderen Gerinnungshemmer bzw. ein anderes Schmerzmittel. Erschwert wird die Entscheidung dadurch, dass es auch bei vielen anderen Kombinationen zu Wechselwirkungen kommt. Da diese Wahl immer vom konkreten Fall abhängt, ist es nicht möglich, eine allgemein gültige Empfehlung zu geben. Es empfiehlt sich jedoch eine engmaschige Überwachung der Patienten, um bei etwaigen Problemen rasch die nötigen Maßnahmen ergreifen zu können. Als hilfreich hat sich dabei der Einsatz tragbarer Messgeräte erwiesen, die es dem Patienten erlauben, seine INR-Werte zu Hause einfach und komfortabel selbst zu bestimmen.

Quelle und weitere Informationen

Siehe auch


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Karin Starzinski
KaSta PR GesmbH
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