Do. Mrz 28th, 2024

Ob eine Mutter mit Multiple Sklerose ihr Kind stillen kann, hängt vom Einzelfall ab. Zirka 90% der Mütter stillen ihr Baby. Die Daten zeigen, dass das Stillen ein Schub-Schutz nach der Geburt sein kann.

STILLEN ist unbestritten die beste Ernährung für das Baby – es bedeutet auch Liebe, Kuscheln und Zärtlichkeit. Stillen ist also für den Säugling optimal – daher sollten auch MS-betroffene Mütter ihr Kind stillen. Unsere Natur hat es so eingerichtet, dass ein Baby mit dem Stillen immer genau den Nährstoffmix bekommt, den es gerade in der jeweiligen Phase seiner Entwicklung braucht.

Manche Frauen haben mit dem Stillen Schwierigkeiten, weil es sie sehr anstrengt – und andere müssen immunmodulatorische Medikamente nehmen (hier dürfen die Kinder nicht gestillt werden).
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt zirka fünf Monate voll zu stillen und nach dem Abstillen mit der MS-Therapie wieder zu beginnen.
Nach der Entbindung kann es vorübergehend zu einer Erhöhung der Schubrate kommen. MS-Betroffene erleiden in den ersten drei Monaten nach der Geburt einen Schub (hormonelle Umstellung). Schwangere brauchen sich nicht zu Sorgen, eventuell auftretende Schübe können auch in der Stillzeit mit Kortikosteroiden (Kortison) behandelt werden.

Im Anschluss wird ABER eine Stillpause von vier Stunden empfohlen.
Das Stillen bedeutet auch eine zusätzliche Belastung für den Körper. Jede werdende Mutter muss für sich selbst entscheiden, ob sie stillen möchte oder ob die Ernährung mit der Flasche weniger anstrengend und kräftezehrend ist.
Wenn die Mutter nicht stillt, ist eine zügige Wiederaufnahme der MS-Therapie nach der Geburt empfehlenswert.
Besprechen Sie Ihren Wunsch zu Stillen mit Ihrer Neurologin und der Gynäkologin. Eine gemeinsame Einschätzung und Haltung beider Fachärzte hilft Ihnen bei der Entscheidungsfindung.

MS-Betroffene Frauen ohne größere körperliche Einschränkungen steht einer natürlichen Geburt oft nichts im Weg. Es könnte aber sein, dass Sie im Verlauf der Geburt vorzeitig ermüden und die Kräfte nicht mehr ausreichen. Eine ausgeprägte Muskelschwäche sowie eine Spastik könnte die Geburt erschweren. Für solche Fälle ist es eine große Hilfe, wenn Sie im Vorfeld alles mit ihrem betreuenden Arzt besprechen, auch ob ein geplanter Kaiserschnitt sinnvoll wäre.
Für die Zeit nach der Entbindung sollten MS-Patientinnen „für einige Situationen“ einen Plan B parat haben (ein Drittel erleidet direkt nach der Geburt einen Schub). Ein Netzwerk von Helfern kann eine wertvolle Unterstützung sein (Familie, Hausbesuche eines Arztes, helfende Hebamme, Apotheke).

• Buchdaten:
Kinderwunsch mit Multiple Sklerose
Von der Planung der Schwangerschaft bis nach der Geburt
Autorin: Jutta Schütz
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (28. September 2016)
Taschenbuch: 156 Seiten – 7,99 Euro
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3741273201 und ISBN-13: 978-3741273209
E-Book: ISBN 9783743154964 (5.99 EUR)

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