Fr. Mrz 29th, 2024

Britta und die Schokoladenfabrik
Mit zweifelhaftem Blick riss Britta das bunte Papier von der Tafel Schokolade. Sie war ein Geschenk, also wollte sie höflichkeitshalber wenigstens ein kleines Stück davon kosten. Britta war nicht gerade ein Schokoladenfan.
Doch was war das? Ein Schein flatterte zu Boden. Ein Gutschein für die Besichtigung einer Schokoladenfabrik mit freiem Zugriff auf alle Produkte zum Verzehr vor Ort. Auch das noch! Aber einen Preis für den Gewinner sollte es auch noch geben. Naja …
„Du solltest unbedingt hingehen. Das ist doch sicherlich auch interessant. So eine Möglichkeit bietet sich einem schließlich nicht jeden Tag“, sagte ihr Vater.
Und so fuhr Britta doch zur Schokoladenfabrik. Außer ihr warteten noch zwei andere Personen mit Gutscheinen in der Halle: eine sehr dicke Frau mit einem Federhut und ein älterer Herr mit Vollbart, Monokel und Glatze.
„Herzlich willkommen, meine Damen und mein Herr!“ Ein sehr dünnes kleines Männlein stand plötzlich vor ihnen. „Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass vielleicht Kinder … ach egal“, seufzte er und lüftete mit verdrehten Augen seine rote Perücke. Darunter hatte er fettiges dunkles Haar. „Ich bin Mister Schickschock, der Besitzer der Schokoladenfabrik Schokoschick.“
Britta unterdrückte ein Grinsen. Mister Schickschock tänzelte geziert vor ihnen her. Auf einem Band liefen Schokoladentafeln vorbei und wickelten sich wie von Zauberhand selbst ein. „Hier geht alles vollautomatisch. Ich beschäftige nur wenig Mitarbeiter zur Kontrolle“, erklärte der Fabrikbesitzer stolz, „und unsere Rezepte wurden durch viele Generationen weitervererbt und nie geändert.“
Die dicke Frau griff nach den Tafeln und stopfte sich wahllos Schokolade in den Mund. Auch der Mann mit der Glatze ließ es sich schmecken. Dann ging es weiter in eine große Halle, in der flüssige Schokolade aus einer Maschine in verschiedene Formen floss.
„Wissen Sie, ich trage diese Perücke, damit keines meiner eigenen Haare in die Schokolade fällt“, kicherte Mister Schickschock, dann schaute er skeptisch auf die dicke Frau: „Verlieren Sie nur keines Ihrer Haare, liebe Frau.“ Er schaute auf den Mann mit der Glatze. „Und Sie stecken bitte Ihren Bart nirgends hinein!“ Dann schaute er Britta an: „Mögen Sie keine Schokolade? Bisher haben Sie noch nichts gegessen.“
„Nicht sonderlich, Lakritze oder Gummibärchen wären mir, ehrlich gesagt, lieber“, antwortete Britta. „Gummibärchen!“, Mister Schickschock verzog angewidert das Gesicht, „und Lakritze, damit habe ich mir als Kind mal eine Plombe rausgezogen! Geht gar nicht!“ Es ging weiter zu drei Wasserfällen aus Schokolade: Eine aus weißer, eine aus Vollmilch und eine aus Zartbitter.
„Ist das nicht toll?“, fragte Mister Schickschock begeistert. Die dicke Dame fuchtelte mit beiden Händen und versuchte an die Schokolade zu gelangen. Dabei fiel ihr Hut in den Zartbitter-Wasserfall. Mit großen Augen sah sie zu, wie der Hut untertauchte und dann auf ein Band befördert wurde, wo er samt der Feder mit einem leckeren Schokoüberzug langsam weiterzog und dann um eine Ecke entschwand.
„Kommen auch Mandeln oder Nüsse in die Schokolade?“, fragte der Herr mit dem Monokel. Mister Schickschock fuhr auf dem Absatz herum. „Nüüüüüsse?“, fragte er entsetzt. „Ich hasse Nüsse! Und Mandeln?! Nicht auszudenken. An einer Mandel habe ich mir mal einen hohlen Zahn ausgebissen. Es machte Pff und weg war die obere Hälfte! Geht gar nicht!“
Er ging kopfschüttelnd weiter. „Aber hier haben wir einen Schoko- Whirlpool. An dieser Maschine kann ich sogar die Geschwindigkeit verändern.“ Der ältere Herr schob ihn ungeduldig zur Seite. „Lassen Sie mich da mal ran! Mit Whirlpools kenne ich mich aus!“
Schon drückte er einen Knopf. Eine riesige Schoko-Fontaine schoss nach oben und hüllte ihn in warme feuchte Schokolade. Verwundert griff er sich an das verschmierte Monokel, bevor er johlend auf dem Hosenboden an den anderen vorbeirutschte, direkt auf das Förderband zu, auf dem neben diversen Schokoladenfiguren auch ein Hut mit Feder seine Runde drehte.
„Mein Hut“, schrie die Frau, „was passiert jetzt mit ihm?“ „Er wird jetzt zusammen mit den anderen Figuren und dem Herrn mit dem Monokel eingetütet, dann geht er auf die Verkaufspallette. Ich hoffe doch sehr, dass sich kein Menschenhaar an oder in ihm befindet“, argwöhnisch sah Mister Schickschock sie an. Dann wandte er sich an Britta: „Sie haben gewonnen. Ich gratuliere!“
„Was ist es denn für ein Preis?“, fragte Britta neugierig.
„Eine Einladung zu einem Schokofondue am Samstag hier in meiner Fabrik“, antwortete Mister Schickschock mit blitzenden Augen, „ist das nicht herrlich?“
© Christine Erdiç

Buchbeschreibung:
Bei „Vegetarisch für die ganze Familie“ kommt, wie der Name schon verrät, jeder auf seine Kosten – egal ob Groß oder Klein.
Es wird süß, pikant, orientalisch, kohlenhydratarm und …
Rezepte, um Familie und Freunde kulinarisch zu verwöhnen. Und auch für Kinder sind leckere Gerichte dabei.
Eine Speisekarte voller Köstlichkeiten. Haben Sie jedoch keine Angst davor, kreativ zu sein und das eine oder andere Rezept je nach Geschmack zu variieren. Es heißt schließlich: Die Königin des Kochens ist die Fantasie!
Ein Muss für Freunde der vegetarischen Küche und für die, die einfach mal gerne einen fleischlosen Tag einlegen wollen.
Und als zusätzliches Extra gibt es noch einen literarischen Nachtisch.
Guten Appetit!
Taschenbuch: 180 Seiten
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (22. August 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3744893448
ISBN-13: 978-3744893442

Trailer:

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 5232 KB
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B074Y2DM57
Text-to-Speech (Vorlesemodus): Aktiviert
X-Ray:
Nicht aktiviert
Word Wise: Nicht aktiviert
Screenreader: Unterstützt
Verbesserter Schriftsatz: Aktiviert

Weitere Kochbücher der Autorin:
Das Marmeladenbüchlein, ISBN: 978-3-9611-1212-8
Kummers Ofengeri

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Kummer

Von Kummer

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