Mi. Apr 24th, 2024

Frau Holle streikt
Es war einmal ein Winter ohne jedes Weiß. Missmutig sah Nepomuck zum Fenster hinaus.
„Ich will endlich Schnee“, maulte er. Sein Bruder Nils zuckte gleichgültig die Schultern.
„Was haste denn davon? Ist doch ganz egal, ob es schneit oder nicht“, brummelte er und wandte sich wieder seinem Brettspiel zu, an dem auch Nora, Nikita und Nadja teilnahmen. Nick baute in der Ecke einen Turm aus bunten Klötzen und immer, wenn er fertig war, stieß Nellie, das kleinste der Koboldkinder ihn jauchzend um. Auch die anderen sechs Geschwister waren mit irgendetwas beschäftigt. Keiner schien sich darum zu kümmern, ob es schneite oder nicht.
„Na, wir könnten einen Schneekobold bauen oder eine Schneeballschlacht machen, Schlittenfahren …“
„Pah, wer will schon raus in die Kälte? Halt endlich mal die Klappe, ich muss mich konzentrieren.“ Damit war das Gespräch für den älteren Bruder beendet.
„Gewonnen!“, brüllte Nikita und sprang in die Höhe.
„Nur wegen dir!“ Wütend funkelte Nils Nepomuck an. „Du hast mich abgelenkt!“
„Es ist viel zu mild für diese Jahreszeit“, bemerkte Vater am Abend stirnrunzelnd.
„Ja wirklich, es ist bereits Mitte Dezember, und wir haben fast frühlingshafte Temperaturen“, bestätigte Mutter sorgenvoll.
„Ich will, dass es schneit“, murrte Nepomuck. Nils interessierte das Gespräch nicht die Bohne, er war damit beschäftigt, kleine Holzkügelchen zu Nadja quer über den Tisch zu schnipsen.
„Kannst du dich nicht wenigstens beim Abendessen zusammennehmen?!“, rügte Mutter ihn.

Im Himmel stand Petrus kopfschüttelnd vor Frau Holles Tür. Kein Mucks war dahinter zu vernehmen. Ob sie verschlafen hatte?
Petrus fasste sich ein Herz und klopfte leise an.
„Herein“, ertönte es von drinnen. Doch wie sah es dort nur aus?! Bestürzt schaute Petrus auf die ungemachten Betten.
„Sollten die nicht längst ausgeschüttelt sein?“, fragte er streng. „Die Kobolde dort unten auf der Erde warten seit Tagen auf Schnee.“
Die rundliche Frau mit den roten Apfelbäckchen stemmte erbost die Hände in die Hüften. Ihre himmelblauen Augen blitzten zornig in dem sonst so gutmütigen Gesicht.
„Die Kobolde warten also auf Schnee?“, fragte sie spöttisch. „Schau sie dir doch an! Die Erwachsenen beschweren sich, dass sie Schnee schippen und Sand streuen müssen um nicht auszurutschen, und die Kinder…“ Ihre Stimme wurde lauter. „Ha, die Kinder! Früher haben sie Schneeballschlachten gemacht und Schneemänner gebaut. Ja, da war es noch eine Freude, meine Betten auszulüften und den Schnee herunterschweben zu lassen. Wer will denn heute noch Schlitten fahren?! Die Kinder hocken bei jedem Wetter drinnen vor ihren Spielbrettern!“ Unwillig schüttelte sie den Kopf. „Nein, mein Lieber, ich streike!“

Bist du gespannt, wie es weitergeht?
Diese und noch mehr schöne Geschichten findest du in dem Buch “Nepomucks Märchen”!

Nepomucks Märchen
Kobold Nepomuck entführt euch in die bunte Welt der Märchen. Und hier ist allerlei los! Das ganze Zauberland steht Kopf, denn der vergessliche Zauberer Ugoblix hat sein Zauberbuch verlegt, Ginny findet sich an ihrem siebten Geburtstag plötzlich im Elfenland wieder, Nepomuck reist mit einem Flaschengeist durch die Lüfte und Jenny versucht das Märchenland zu retten, das die Hexe Babula in einem See aus flüssiger Schokolade ertränken will.
Zu jedem der 14 spannenden Märchen gibt es ein lustiges Ausmalbild – so können die kleinen Leser das Buch ganz individuell mitgestalten.
Neugierig geworden? Dann auf ins Märchenland!
ISBN-13: 978-3746019260

©byChristine Erdic

Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.

Christine Erdic
35050 Izmir
Türkei

indiansummer_61@hotmail.com

http://christineerdic.jimdo.com

Pressemitteilung teilen:

Schreibe einen Kommentar