Di. Apr 23rd, 2024

Amy wünscht sich nichts mehr, als endlich einmal auf ihrem vierbeinigen Freund Amigo sitzen zu dürfen. Ein Unterfangen, was nicht so einfach ist, da sie aufgrund einer Muskelschwäche auf den Rollstuhl angewiesen ist. Als dann doch endlich der besagte Tag da ist, kann sie ihr Glück nicht fassen.

Ein Erlebnis, was eine bleibende Wirkung hinterlassen hat und sie ihr ganzes Leben lang nicht mehr vergessen wird. Es heißt nicht umsonst: »Das Glück dieser Erde, liegt auf dem Rücken der Pferde!«

Auszug Leseprobe:
Wir gingen vor wie immer. Andy brachte ihn in die Mitte des Reitplatzes, dann gab er ihm das Kommando zum Hinlegen. Schließlich half er mir aus dem Rollstuhl, nahm mich beim Arm, stützte mich, und ich ging mit seiner Hilfe die wenigen Schritte zu Amigo. Bis dahin verlief alles gut.
Langsam ging er in die Knie, und auch ich knickte in den Knien ein. Zu keiner Zeit hatte ich Angst, dass ich fallen würde, denn Andy hielt mich so fest am Arm, dass ich gar nicht fallen konnte. Er ging immer tiefer. Als der Griff des Gurtes immer näher kam, ergriff ich ihn mit meiner freien Hand und konnte sanft auf seinen Rücken gleiten.
»Sitzt du?«, fragte Andy.
Ich nickte.
»Ich lass dich jetzt los. Halt dich gut fest!«
Ich fasste nach dem Griff.
»Vertrau mir«, sagte er. »Wie ich dir schon einmal gesagt habe, mach ich das nicht zum ersten Mal.«
Dann lief er auf die andere Seite.
»Ich werde jetzt versuchen, dein Bein über den Gurt zu heben, damit du richtig sitzt.« Er beugte sich zu mir herüber, nahm mein Bein und beförderte es vorsichtig auf die andere Seite.
»Alles okay? Kannst du so sitzen?«
»Alles in Ordnung«, antwortete ich.
Andy befestigte den Führstrick an Amigos Halfter, ließ ihn dann aber hängen. Und da Amigo bisher nicht versucht hatte aufzustehen, wurde der Strick schließlich abgemacht, damit er sich voll und ganz auf mich konzentrieren konnte. Natürlich gab es keine hundertprozentige Sicherheit, dass er nicht doch einmal aufstehen würde, aber da er es bis dahin noch nie versucht hatte, vertrauten wir ihm einfach.
»Jetzt musst du dich richtig gut festhalten. Ich gebe ihm nun das Kommando zum Aufstehen.«
ab den Befehl und Amigo stand auf. Fühlte sich das gut an! Durch die Muskelschwäche in meinen Beinen konnte ich zwar nicht so viel spüren, aber eins war sicher: Es fühlte sich großartig an!
»Halt dich weiter gut fest, ich führe ihn jetzt über den Platz.« Und schon setzte Amigo sich mit mir auf dem Rücken in Bewegung. Ich kann euch gar nicht sagen, was in diesem Moment in mir vorging, als er sich langsam im Schritt vorwärtsbewegte. Mich durchströmte ein solches Glücksgefühl, dass ich am liebsten meine Arme hochgerissen hätte, um zu jubeln. Aber so dumm war ich dann doch nicht.
Andy führte ihn eine Runde über den Platz und hielt dann wieder an. »Gut, das reicht für heute«, sagte er.
Natürlich wäre ich gerne noch mehrere Runden geritten. Aber morgen war auch noch ein Tag. Und immer noch durchströmte mich dieses Glücksgefühl.
© Britta Kummer

Buchbeschreibung:
„Willkommen zu Hause, Amy“ ist eine wundervolle Familiengeschichte, die von Zuversicht, Mut, Liebe und dem Glauben an die eigene Kraft handelt.
Amy wurde mit einer Muskelschwäche in den Beinen geboren. Als sie drei Jahre alt war, gab ihre Mutter sie in ein Kinderheim, da sie der Aufgabe, eine behinderte Tochter großzuziehen, nicht gewachsen war.
Im Heim hat Amy aufgrund ihres Handicaps kein leichtes Leben. Sie wird von den Kindern gehänselt und drangsaliert. Ihr einziger Freund ist Mischlingshund Max, der immer an ihrer Seite ist.
Erst nach Jahren erfährt Amy Mitgefühl, denn Mary, eine Freundin der Heimleiterin, holt sie zu sich auf die Farm. Im Pferdestall findet sie den verängstigten Amigo. Schon bald stellt sich heraus, dass auch er das Vertrauen in die Menschen verloren hat.
Können Amy und Amigo einander helfen, ihr Misstrauen abzubauen?
ISBN: 978-3-99049-854-5 (Paperback)
ISBN: 978-3-99049-855-2 (Hardcover)

Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=DIZkTOjnU7g

„Willkommen zu Hause, Amy“ wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.

Über den Lesekreis:
Der Lesekreis „Lesefuchs“ ist ein guter alter, traditioneller Lesekreis.
Er wurde 1998 in Esch an der Alzette / Luxemburg gegründet.
Seit 2001 gibt es einen zweiten Lesekreis in Kärnten / Österreich. Eltern und Kinder lesen zusammen aktuelle Kinderbücher, die dann gemeinsam im Lesekreis besprochen werden.
Seit 2012 vergeben die Teilnehmer in unregelmäßigen Abständen den ‚Daisy Book Award‘ an Autoren und Verlage für gute Kinderbücher, die in den Treffen des Lesekreises von Jung und Alt gerne gelesen wurden. Dabei kommen die Kinder zu Wort, die die Jury mit den Eltern bilden.
Es ist ein kleinerer Literaturpreis. Jedoch eine Auszeichnung, wo der Autor sehr stolz drauf sein kann, da die Konkurrenz unter den Kinder- und Jugendbuchautoren sehr groß ist. Vor allem wenn man bedenkt, dass Kinder dabei mit entscheiden dürfen. Schließlich sind sie es, die die Bücher lesen und denen sie gefallen müssen.

Mehr Infos unter:
http://brittasbuecher.jimdo.com/
http://www.karinaverlag.at/bucher/

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Kummer

Von Kummer

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