Di. Apr 23rd, 2024
Unter der kostenfreien Hotline-Nummer 0800 6 888 000 erreicht man die Bundespolizei 24 Stunden lang rund um die Uhr.
München (ots) –

Er stieg ohne Gepäck ein, aber mit Koffer aus! Dank schneller Reaktion zweier Zeugen konnte ein 17-jähriger Marokkaner am Bahnsteig des Münchner Hauptbahnhofes am Mittwochvormittag (29. Juli) auf frischer Tat festgenommen werden.

Ein israelisches Ehepaar sah gegen 05:35 Uhr wie am Bahnsteig 22/23 ein junger Mann ohne Gepäck in den ICE 820 einstieg und wie er diesen kurz darauf mit einem schweren Koffer wieder verlies. Sie informierten eine Bahnsicherheitsstreife und diese die Bundespolizei.

Die Beamten ermittelten, dass der Koffer einem 69-jährigen Brasilianer gehörte, der in Richtung Essen unterwegs war und im Zug saß. Kurz nach Eintreffen der Bundespolizisten sah der Brasilianer aus dem Zugfenster und erkannte seinen Koffer am Bahnsteig. Diesen hatte er zuvor im Abstellbereich des ICE deponiert.

Bei der Durchsuchung des Marokkaners in der Wache fanden die Beamten fünf Mobiltelefone sowie 65 Euro und 400 schwedische Kronen. Aufgrund einer vom Zugbegleiter im abgefahrenen ICE 820 durchgeführten Durchsage, meldete sich ein Mann aus Unterhaching, der sein Handy vermisste. Als die Kollegen die Nummer in der Wache wählten, klingelte ein Samsung S3 Mini, eines der fünf vom Marokkaner mitgeführten Mobiltelefone.

Gegen acht Uhr erschienen auf der Wache zwei Schwedinnen aus Lund. Sie hatten auf der Galerie des Hauptbahnhofes genächtigt und dabei waren ihnen eine Geldbörse mit 200 Kronen sowie ein Handy entwendet worden.

Auch dieses Handy, ein Samsung Galaxy S4, befand sich unter den bei dem 17-jährigen Asylbewerber sichergestellten Mobiltelefonen. Sowohl die beiden Schwedinnen (Zwillinge im Alter von 25 Jahren) als zuvor auch der 69-jährige Brasilianer erhielten ihre entwendeten Sachen wieder und konnten ihre Reise fortsetzen.

Die Bundespolizei ermittelt nun wegen der drei weiteren Handys sowie der 200 schwedischen Kronen und hat dazu auch nochmals Durchsagen im ICE 820 veranlasst.

Der 17-jährige Marokkaner hatte im Juni 2015 einen Asylantrag in Deutschland gestellt. Gegen ihn wird in einem anderen Verfahren wegen Bandendiebstahls ermittelt. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wird der Marokkaner heute dem Haftrichter vorgeführt.

Die Bundespolizei dankt den beiden Israelis, die mustergültig und sofort richtig handelten.

Der Tipp der Bundespolizei:

Wer ein ähnliches Verhalten am Bahnsteig erkennt, wenn Personen an einem abfahrenden Zug ohne Gepäck ein-, aber mit Gepäck aussteigen oder wenn eine oder mehrere Personen mehrmals -auch ohne Gepäck- an unterschiedlichen Türen in den gleichen Zug ein- und aussteigen, sollte sofort den nächsten Bahnmitarbeiter oder die Bundespolizei informieren. Unter der kostenfreien Hotline-Nummer 0800 6 888 000 erreicht man die Bundespolizei in Potsdam, die sofort die nächstgelegene Dienststelle unterrichtet und vor dort Hilfe kommt.

Rückfragen bitte an:

Wolfgang Hauner Bundespolizeiinspektion München Arnulfstraße 1 a – 80335 München Telefon: 089 515 550 215 E-Mail: bpoli.muenchen.oea@polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440 Streckenkilometern. Der räumliche Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München mit dem Bundespolizeirevier München Ost und Diensträumen in Pasing und Freising umfasst neben der Landeshauptstadt und dem Landkreis München die benachbarten Landkreise Dachau, Ebersberg, Fürstenfeldbruck, Starnberg, Erding und Freising. Sie finden uns im Münchner Hauptbahnhof unmittelbar neben Gleis 26. Telefonisch sind wir rund um die Uhr unter 089 / 515550 – 111 zu erreichen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bundespolizei.de oder oben genannter Kontaktadresse.

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